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Das fehlt uns noch!

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Schon seit Jahren, wenn auch mit Pausen, nutze ich das kostenlose Portal One Word a Day, kurz OWAD, um mein Englisch aufzubessern. Jeden Tag bekomme ich per E-Mail eine Vokabel oder ein Idiom auf Englisch per E-Mail zugeschickt und wähle dann aus drei Möglichkeiten diejenige aus, die ich für die korrekte Übersetzung halte.

Heute habe ich ein Sprachschätzchen gelernt! Nämlich “putpocket” – das Gegenteil von “pickpocket”, dem Taschendieb.

Die Erklärung:

a person who secretly puts money people’s pockets and purses

(Randbemerkung: Fehlt da nicht ein “in”?)

Die deutsche Übersetzung:

das Gegenteil von einem Taschendieb

(Zweite Randbemerkung: Den Dativ an einer Stelle, an der ein Genitiv besser aussehen würde – der Dativ ist dem Genitiv sein Tod und so – sehen wir den Portalbetreibern selbstverständlich nach und ignorieren ihn höflich!)

Halloooohooo? Wieso haben englischsprachige Menschen einen so reizenden Begriff – und wir können ihn nicht ins Deutsche übersetzen? Heißt das, die Menschen, die in England (Nordamerika, Australien, Wales, Neuseeland …?) Geld in fremden Taschen verteilen, haben keine deutsche Entsprechung? Heißt das, dass wir spätestens dann ein Wort für diese Personen finden müssten, wenn die ersten Taschenbefüller auf deutschen Straßen unterwegs wären?

Wäre das nicht mal eine Mission? Nächstenliebe mit dem Ziel, die Sprache zu erweitern? Fühlt euch frei, Sprachliebhaber!

Übrigens: Hintergrundinformationen zu Londoner putpockets sind ebenfalls auf owad.de zu finden. Schöne Initiative!


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